Endlich hat Görlitz einen offiziellen qualifizierten Mietspiegel. Seit 1. November 2024 ist er gültig und auf der Homepage der Stadt für jedermann einsehbar. Für Mieter und Vermieter zeigt er, welche Miethöhe in Görlitz ortsüblich ist. Angegeben wird immer die Nettokaltmiete pro Quadratmeter, also der Betrag ohne sämtliche Betriebskosten. Ein einziger fester Betrag kommt dabei natürlich nicht heraus, da nicht nur die Wohnungsgröße den Preis pro Quadratmeter verändert (kleine Wohnungen sind teuer als große). Auch Ausstattung, Beschaffenheit, Art, Baujahr des Gebäudes und Lage spielen eine Rolle.
Der Quadratmeterpreis liegt in Görlitz zwischen 5,99 und 4,26 Euro. Dazu kommen individuelle Zu- oder Abschläge. Ein fehlender Balkon oder Straßenlärm mindern den Preis zum Beispiel. Einbauküche, Abstellraum in der Wohnung, bodengleiche Dusche oder Handtuchheizkörper steigern ihn. So lässt sich für jede Wohnung die Vergleichsmiete individuell ausrechnen, inklusive einer Spanne, zwischen der sich der ortsübliche Betrag befindet.
Vorteil für die Bestandsentwicklung
KommWohnen-Geschäftsführer Arne Myckert ist von den Ergebnissen nicht überrascht: „Die Zahlen entsprechen unserem Erleben.“ Natürlich wünschten sich Vermieter höhere Mieten, damit die Kosten besser gedeckt würden. Gerade bei behördlich gestützten Wohnungen, für die die Mieter Wohngeld nach SGB II und XII bekommen. „Die Mieten liegen über dem, was die Sätze für diese Kosten der Unterkunft derzeit ausweisen. Da wird es in Zukunft Anpassungen geben müssen, und dafür haben wir jetzt eine belastbare Grundlage.“ Trotz Wohnungsrückbaus und vieler Zusammenlegungen von Wohnungen gebe es in Görlitz noch immer ein Überangebot. Daher freut es ihn, dass es wegen der Ansiedlungen großer Insititute künftig einfacher werden könnte, neu sanierte Wohnungen zu vermieten. „So können wir in der Bestandsentwicklung aktiver sein.“