Seit 2017 sind die Kabelanschlüsse in all unseren Objekten (bis auf wenige Ausnahmen in Rauschwalde bis 2023) auf die Telekom umgestellt. Auch nach Jahren erreichen uns Anfragen, wie das läuft. Dabei existieren leider trotz aller Aufklärung noch immer viele Falschinformationen. Zum Beispiel, dass jeder Telekom-Kunde werden müsse. Das stimmt so nicht. Wir haben hier nochmal die wichtigsten Antworten zusammengefasst:
Wurden bei der Umstellung alle bestehenden Kabel und Provider entfernt?
Nein. In all unseren Häusern liegen zwei Netze an: das Telefonnetz (Kupfer Doppelader) und das Kabelnetz (Glasfaser und Koaxialkabel). Beide können nach wie vor für Telefon, Internet und TV genutzt werden.
Hat die Telekom ein Monopol, sprich: muss ich unbedingt Telekom-Kunde werden?
Nein. Die Telekom bietet aufgrund eines Vertrages mit uns (ebenjene Umstellung) Fernsehen, Internet und Telefon über das Kabelnetz mit hohen Geschwindigkeiten an. Es ist aber auch möglich, einen anderen Anbieter dafür zu nutzen. Der darf jedoch nicht das Kabelnetz im Haus nutzen, sondern nur das Telefonnetz. Die Folge sind deutlich geringere Datenübertragungsgeschwindigkeiten (maximal 100 Mbit/s). Zudem ist die Nutzung des Telefonnetzes teurer, die Verträge kosten also mehr Geld. Aber möglich ist es. Selbst eine Mischnutzung beider Netze ist denkbar und möglich. Also: Beim Telefonnetz haben Sie die freie Auswahl. Beim Kabelnetz aber ist technisch bedingt nur ein Provider auswählbar, in unserem Fall also die Telekom.
Warum kann man Telefon- und Kabelnetz nicht verknüpfen und den Kunden die komplett freie Auswahl lassen?
Das ist technisch nicht möglich. Diese beiden Netztechnologien sind nicht verknüpfbar, da die Verteilung und die Übertragungsprotokolle unterschiedlich sind. Beim Telefonnetz werden Verteilerkästen auf den Gehwegen mit Glasfaserkabeln angesteuert. Von dort aus laufen Kupferkabel in die Häuser und weiter in die Wohnungen. So sind Datenübertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit/s möglich (vDSL) – was schon deutlich mehr ist als die früheren 16 Mbit/s, als es die weit verbreiteten Verteilerkästen noch nicht gab und sich lange Kupferkabelleitungen durch die Stadt zogen. Zusätzlich kommt das sogenannte Vectoring zum Einsatz. Das ist kurz gesagt eine Technik, die Störungen zwischen den einzelnen Kabeln minimiert. Mit dieser technischen Aufrüstung sind bis zu 100 Mbit/s möglich. Beim Kabelnetz hingegen werden derzeit bis zu 500 Mbit/s erreicht. Das gelingt durch Glasfaserkabel, die direkt bis zum Hausanschluss anliegen. Die „bremsenden“ Koaxialkabel werden so nur vom Übergabepunkt bis zur Wohnung verwendet.
Warum braucht man überhaupt Koaxialkabel? Warum kann man das Signal nicht per Glasfaser direkt bis in den Router, Laptop, PC etc. leiten?
Glasfaser überträgt die Daten als optische Signale, also Licht. Das können die heute verwendeten Endgeräte wie Laptop & Co. jedoch nicht lesen. Sie brauchen elektrische Signale. Und diese wiederum können nur von Kupferkabeln übertragen werden. Ganz ohne geht es also (noch) nicht.
Koaxialkabel haben den Nachteil, dass Datenübertragungsgeschwindigkeiten geringer werden, wenn sich viele Nutzer den Anschluss teilen. Warum wird diese Technik dennoch genutzt?
Das fällt unter den Begriff „shared medium“ (engl. für geteiltes Medium, geteilte Technik), der ein fest stehender in der Internetwelt ist. Er wird verwendet, wenn sich mehrere Personen die zur Verfügung stehende Bandbreite einer Technologie teilen müssen. Viele bringen das mit Kabel-Internet und Mobilfunk in Verbindung (bestes Beispiel: Silvester kurz nach Mitternacht telefonieren zu wollen…). Tatsächlich aber betrifft „shared medium“ alle Internet-Anschlüsse – egal ob DSL, vDSL, Glasfaser, Kabel oder Mobilfunk. Selbst das WLAN zu Hause fällt darunter. Wesentliche Unterschiede bestehen darin, wie viele Menschen sich die Kapazität teilen und wie groß diese ist. Entsprechend positiv oder negativ sind die Auswirkungen von „shared medium“. Wir haben von der Telekom schon deutlich mehr Übergabepunkte bauen lassen als das ältere Telefonnetz Verteilerkästen hat, um Geschwindigkeitsverluste zu reduzieren. Wo an den Verteilerkästen drei, vier Häuser „hängen“, hat bei den Übergabepunkten des Kabelnetzes oft jedes Haus einen eigenen. Um Alternativen zum Geschwindigkeitsverlust anbieten zu können, verfügen einige unserer Häuser übrigens über FTTH.
Was bedeutet FTTH und was sind die Vorteile?
Die Abkürzung steht für „fibre to the home“ (engl. für Glasfaser bis in die Wohnung). Das Glasfaserkabel liegt bei dieser Technologie also nicht bis zu Übergabepunkt oder Verteilerkasten an, sondern direkt bis in die Mediendose in der Wohnung. Dadurch müssen die Signale nicht über Kupferkabel laufen und verlieren dadurch nicht an Geschwindigkeit. Die Umwandlung vom optischen zum elektrischen Signal (damit das Endgerät es lesen kann) erfolgt dann in der Dose. In Görlitz hat die Telekom das Areal zwischen Bahnhof und Postplatz vor ein paar Jahren zum FTTH-Ausbaugebiet erklärt. Wir haben die damals angebotenen Vergünstigungen genutzt und jetzt in all unseren Häusern in diesem Bereich FTTH anliegen. Das betrifft unter anderem die Löbauer Straße 1, 6 und 42, den Hort auf der Berliner Straße als auch die Jakobstraße 4a und 5 (wo wir übrigens noch freie Gewerberäume haben).