Tomasz Baranski-Valta und seine Frau haben ihren Mietergarten an der Jonas-Cohn-Straße in einen aufwendig gestalteten Naturgarten verwandelt. Es gibt Nahrungs,- Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten für Wildbienen, Igel und andere Tiere. Alles als Beitrag gegen das Artensterben, wie Tomasz Baranski-Valta sagt. Etwas fällt mittendrin aber besonders ins Auge: ein Solarmodul, etwa ein mal zwei Meter groß, mitten auf der Wiese. „Erneuerbare Energien finden wir gut, und Solaranlagen interessieren uns schon länger“, sagt Tomasz Baranski-Valta. „Als das Thema dieses Jahr im Facebook-Mieterforum von KommWohnen aufkam, haben wir uns ganz intensiv damit befasst.“
Der Aufbau ist leicht, dann kommt die Bürokratie
Und das Ergebnis steht nun seit September im Garten. Es ist ein 300-Watt-Modul, das das Paar als Paket im Internet bestellt hat, komplett mit Wechselrichter, Kabeln und Bügeln zum Aufstellen. Die braucht‘s für den idealen Stand zur Sonne. „Die Möglichkeit zur Ausrichtung nach Süden ist natürlich wichtig“, sagt Tomasz Baranski-Valta, „und dass es keine Verschattung gibt.“ Noch ein paar schwere Steinplatten auf die Bügel, damit sich das Modul bei Wind nicht fortbewegt, alles anschließen, fertig.
Naja, fast. Denn in Deutschland ist natürlich noch etwas Bürokratie nötig. Zum einen die Anmeldung bei den Stadtwerken Görlitz als Netzbetreiber, zum anderen die Anmeldung bei der Bundesnetzagentur. Beides reine Formsache. Wirklich ablehnen könnte das Ganze nur der Vermieter. Aber KommWohnen behandelt solche Ansinnen schon seit einigen Monaten sehr wohlwollend. Anträge für Solaranlagen erhalten unsere Mieter bei ihrem Kundenbetreuer.
10 bis 15 Prozent Ersparnis
Wie viel Geld Tomasz Baranski-Valta mit dieser Anlage schon sparen konnte, kann er noch nicht sagen. Zehn bis 15 Prozent der Stromkosten sollen es offiziellen Angaben zufolge sein. Im März kommt die Stromabrechnung, dann wird‘s spannend. Die Nutzung von Großverbrauchern wie Waschmaschine, Geschirrspüler, Herd hat das Paar angepasst, um die gelieferten 300 Watt optimal zu nutzen. „Wer aber den ganzen Tag nicht zuhause ist und keine elektrischen Geräte laufen hat, für den lohnt sich solch eine Investition wohl eher nicht“, schätzt Tomasz Baranski-Valta. Die Sonne scheint nunmal tagsüber. Produzierter Strom, den er nicht sofort in seiner Wohnung abnimmt, verpufft quasi. Denn einen Speicher hat die Anlage nicht. „Zu teuer. Alles, was von der Kapazität her Sinn hat, kostet weit vierstellig.“ Das überlege man sich zweimal bei einer Anlage, die eh schon sieben bis neun Jahre zur Amortisierung brauche – je nach Strompreisentwicklung. Und auch das Einspeisen ins öffentliche Netz lohne sich kaum. Derzeit seien die Preise bei unter zehn Cent pro Kilowattstunde. Dafür muss die Baranski-Anlage schon mehr als drei Stunden laufen.
Immerhin: Der Hersteller gibt 30 Jahre Garantie, und der Wirkungsgrad soll in dieser Zeit auch nur um wenige Prozentpunkte sinken. Zudem sei die Anlage wartungsfrei, Wäsche durch Regen reiche. Wird man da leichtsinnig mit der Stromnutzung? „Im Gegenteil. Vielleicht baue ich später noch einen Zähler an, damit ich besser nachvollziehen kann, wie viel Strom die Anlage wann erzeugt.“
Ein Windrad für die Zukunft?
Nachbarn haben ihn schon mehrfach auf das Solarmodul angesprochen. Die Neugier ist groß. Und natürlich gehen die Überlegungen weiter. Vielleicht steht bald ein Windrad im Garten? Tomasz Baranski-Valta lacht. „Die sind für die Nutzung im Garten noch zu hoch und zu teuer. Aber ja, ich habe mich damit tatsächlich schon beschäftigt.“