Was für ein aufregendes Wochenende! Dauerregen und Gewitter angesagt, viele Veranstalter aus dem gesamten Landkreis Görlitz haben ihre Veranstaltungen gestrichen – und mittendrin unser Hafenfest als Abschluss einer dreitägigen Feier mit Kutterrennen, Musik, Spiel und Spaß. Tagelang haben wir im Vorfeld überlegt, ob auch wir absagen, haben mit allen Partnern telefoniert, so oft in Wetterbericht und Regenradar geschaut wie nie. Und uns schließlich entschieden, durchzuziehen und operativ zu entscheiden, ob mittendrin abgebrochen werden muss. Oder wie Thomas Schynol von den Lausitzer Wassersportfreunden so schön sagte: “Wir sind Wassersportler! Von Regen lassen wir uns doch nicht ausbremsen. Wenn ein Gewitter kommt, warten wir das ab, und dann geht es weiter.”
Elf Teams rudern um die Wette
Prophetische Worte. Denn genau so kam es am Sonnabend. Das Lausitzer Kutterrudern, das der Verein der Wassersportfreunde gemeinsam mit dem Jugendhaus Wartburg e.V. veranstaltet hat, musste zur Mittagszeit wegen Wolkenbruchs pausieren. Danach konnte es bis zur Siegerehrung weitergehen. Elf Teams kämpften in jeweils zwei kräftezehrenden Rennen um den Sieg, u.a. von den Stadtwerken Zittau, Laborgerätehersteller Sysmex, Heimatverein Tauchritz und Stadtverwaltung. Am Ende entschieden die Vorjahressieger das Turnier für sich: die “Seesportgruppe Thor Heyerdahl” vom Maschinenbau Schöpstal.
Am Freitag zuvor hatten die Abschlussschüler der beiden Görlitzer Gymnasien den Kutterreigen eröffnet. Bei der vierten derartigen Veranstaltung in Folge kann man fast schon von einer Tradition sprechen. Nach englischem Vorbild rudern die Absolventen beider Schulen in einem einzigen alles entscheidenden Rennen gegeneinander. In diesem Jahr gewann erstmals das Augustum-Annengymnasium und konnte dem Joliot-Curie-Gymnasium den Wanderpokal abluchsen. Der Sieg war dabei deutlich, die Augustum-Annenschüler, alle einheitlich im gelben T-Shirt, fuhren mit großem Abstand durchs Ziel.
Kutterrennen als Klassiker
Den Pokal gab es aus den Händen von Oberbürgermeister Octavian Ursu, und auch KommWohnen-Geschäftsführer Arne Myckert gratulierte den Schülern. “Nach vier Jahren in Folge ist diese Veranstaltung schon kurz vor einem Klassiker. Und warum sollte das Kutterrennen nicht zu einer alljährlichen Gelegenheit für ehemalige Schüler werden, sich wiederzusehen.” Ähnliches erlebe man in größerem Rahmen ja jährlich beim Altstadtfest.
Erfolgreiche Schülerband
Für den musikalischen Rahmen des Abends sorgte SWIP, die Schülerband des Joliot-Curie-Gymnasiums. Sie existiert seit der Corona-Zeit, als Andreas Müller, stellvertretender Schulleiter des Curie, den Schülern Ablenkung und etwas Schönes bieten wollte und die Gründung der Band anregte. Seither wechselt die Besetzung natürlich immer wieder, aber der Erfolg bleibt. Die Zahl der Auftritte steigt und ein Preisgeld für kommende Vorhaben gab es vom Freistaat auch schon. Der Name SWIP ist übrigens eine Abkürzung für “Swing the hip”, also “Schwingt die Hüfte”.
Apropos SWIP: Die Schülerband war es auch, die am Sonntag den Familientag des Hafenfests eröffnete. Obwohl die Wetterlage unsicher war, fanden schon am Vormittag viele Besucher den Weg in den Hafen, zur Freude des Veranstalters und seiner Partner. Rund ums Hafenbecken gab es viel zu erleben, für Kinder genauso wie für Erwachsene. Auf der anderen Seite der Halbinsel, am KommWohnen-Strand, war der eher ruhige Teil des Fests, wo Yoga mit den Trainern des Fitnessstudios FitINN genauso angeboten wurde wie Beachhandball mit den Görls. Gegen 15.00 Uhr musste das Fest dann leider abgebrochen werden, weil der Regen nicht mehr aufhörte und ein Gewitter kam. Der Shanty Chor hat dann noch für einen fröhlichen Abschluss gesorgt, indem er im Hafencafé vor begeistertem Publikum seinen Auftritt fortsetzte, während draußen schnell aufgeräumt wurde. Wir bedanken uns bei allen Besucherinnen und Besuchern sowie bei allen Ausstellern und Partnern, dass sie genauso optimistisch wie wir in den Tag gestartet sind. Schön, dass Sie alle dabei waren!
Klick: Hier gibt es ein kleines Video als Rückblick vom Fest.
Und hier ist eine kleine Fotonachlese vom Hafenfest:
Am Stand der bao GmbH – ein Dienstleister für Bildung, Arbeit, Orientierung, der für uns im Hafengebiet und für das Ziegengehege schon einige Holzkunst geschaffen hat – gab es verschiedene Mitmachaktionen. Hier zum Beispiel “Wer hobelt den längsten Span?”, wo sich viele Kinder und Erwachsene ausprobierten.
Der Naturschutz-Tierpark Görlitz war mit zwei Alpakas vor Ort und lud die Besucher zum gemeinsamen Spaziergang ein. Auch das Maskottchen des Tierparks war mit und musste für so manches Foto posieren.
Die KommWohnen-Hüpfburg war immer gut belegt.
Moderatorin und KommWohnen-Medienreferentin Jenny Thümmler führte durchs Programm des Tages. Und KommWohnen-Geschäftsführer Arne Myckert ließ es sich nicht nehmen, die Gäste persönlich zu begrüßen. Und er bedankte sich auch für die Initiative. “Die Schüler am Freitag und die Veranstalter des Lausitzer Kutterruderns vom Sonnabend ermöglichen es uns, am Sonntag als dritter Tag das Thema Hafenfest aufzugreifen und weitere Angebote für einen großen Kreis zu machen. Darüber freue ich mich sehr.” Angesichts der vielen Besucher und der guten Stimmung – trotz der unklaren Wetterlage – ließ er sich schon vor Ort die Fast-Zusage entlocken, dass es auch im kommenden Jahr ein Hafenfest in dieser Form geben könne.
Der Cyrkus vom KulturBrücken Görlitz e.V. zeigte Akrobatik und Jonglage und hatte Hula-Hoop-Reifen dabei. Mitmachen und Ausprobieren waren deutlich erwünscht.
Die ehrenamtlichen Wasserretter vom DLRG Bezirk Görlitz e.V. zeigten nicht nur eine Rettungsübung im Hafenbecken, sondern luden auch an ihren Stand ein. Derzeit hat die DLRG hier übrigens rund 400 Mitglieder, weitere sind immer gesucht, wie Chris Woischnik von der DLRG sagte.
Die Berufsfeuerwehr Görlitz präsentierte ihr Mehrzweckboot, das seit Herbst 2022 für den Berzdorfer See vorhanden ist. Die Tragkraftspritze an Bord kann bis zu 15 Meter weit schießen. Dann kommen pro Minute 800 Liter Wasser raus, erklärte Julius Scholz von der Feuerwehr vor Ort. Da gibt’s sogar mal einen Regenbogen…
Die Handballerinnen vom Görlitzer HC e.V. – die GÖRLS luden auf der anderen Seite der Halbinsel am KommWohnen-Strand zum Beachhandball ein. Eine schweißtreibende Sache, weil das Rennen im Sand natürlich schwieriger ist. Und obwohl die Spielerinnen erst in der Nacht zuvor von einem Turnier aus Bremen zurückgefahren waren, zeigten sie keine Müdigkeit. Neben dem eigentlichen Spiel konnte man mittels Lasertechnik messen lassen, wie schnell der eigene Ball ins Tor fliegt. Übrigens erzählten die Görls-Trainer am Rande der Veranstaltung freudestrahlend, dass die A-Juniorinnen des Vereins in der kommenden Saison in der 1. Bundesliga spielen. Tusch!
Den ganzen Tag über fanden viele Menschen den Weg in den Hafen. Im Hintergrund sind die Reisemobile vom Caravan-Center Zinke aus Ebersbach zu sehen. Dessen Mitarbeiter hatten als Besonderheit ein rollstuhlgerecht umgebautes Wohnmobil dabei. Erst Ende April wurde es vorgestellt.
Die Akrobaten vom Cyrkus bauten sich spontan einen Regenschutz aus ihrer Turnmatte. Am frühen Nachmittag kam der Regen und hörte leider nicht mehr auf. Gegen 15.00 Uhr wurde dann die Entscheidung getroffen, das Fest abzubrechen. Ein paar Programmpunkte wie der Auftritt der Bigband, Rückenschule vom FitINN und die zweite Rettungsübung von DLRG und Feuerwehr mussten daher leider entfallen.
Die Görlitzer Berufsfeuerwehr und die DLRG Bezirk Görlitz e.V. zeigten eine Rettungsübung im Hafenbecken. In diesem Szenario war ein Schlauchboot mit mehreren Personen gekentert. Gemeinsam holten die Retter die “Verunglückten” in ihre jeweiligen Boote. Nach wenigen Minuten waren alle in Sicherheit.
Mike Sommer von der Blubberey Show ließ seine Riesenseifenblasen übers Hafengelände fliegen. Immer wieder sprangen dabei Kinder auf der Jagd danach fröhlich um ihn.
Der Görlitzer Shanty Chor präsentierte eine eigene Version des bekannten Wellerman-Hits, den sie auf den Berzdorfer See umgedichtet haben. Als während ihres Auftritts das Gewitter kam, sangen sie spontan im Hafencafé weiter – sehr zur Freude der Anwesenden. Ein kleines Video davon gibt es hier zu sehen.
Philipp Schmidt vom Görlitzer BC Squirrels suchte nach neuen Talenten für seinen Basketballverein.
Wasserlaufballanlage und Bungee-Trampolin am nördlichen Kai waren nahezu pausenlos von Kindern umlagert.