Im Rahmen ihrer Ausbildung bei KommWohnen hat Laura Krausche für kurze Zeit ihren Arbeitsplatz ins Ausland verlagert. Sie hat an einem Erasmusprogramm teilgenommen und für drei Wochen in Belfast, der Hauptstadt Nordirlands, gearbeitet.
Das Erasmusprogramm (seit 2014 Erasmus+) ist ein Förderprogramm der Europäischen Union und bietet Studierenden, Schülern und Auszubildenden etc. die Möglichkeit auf ein Auslandsemester oder ein Auslandspraktikum. Gefördert wird es durch die Europäische Union, der Kultusministerkonferenz, den Bundesministerien für Familie, Bildung und Forschung sowie dem Bundesministerium des Inneren und Heimat.
Organisiert wird das Programm zur Förderung für Aus- und Weiterbildung von der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung.
Warum Laura Nordirland gewählt hat, was sie spannendes erlebt hat und was das Besondere an Belfast ist, erzählt Sie in einem kurzen Interview.
Schlaubergerwissen: Die Situation in Nordirland ist noch immer angespannt. Gerade in Belfast sind Viertel mit Mauern, den sogenannten Friedenslinien, getrennt. Der Grund dafür ist ein Glaubenskrieg, für dessen Ursprung man weit in der Geschichte Irlands und Großbritanniens zurückblättern muss.
Der Nordirlandkonflikt kurz und knapp:
12. Jhd.
Englische Könige übernehmen die Herrschaft in Irland.
17. Jhd.
Auf Grund von Aufständen siedeln die Herrscher nun Engländer und Schotten im Norden der Insel an.
Diese sind protestantisch – die Iren katholisch. Zum politischen Konflikt kommt nun noch ein religiöser.
1921
Die Iren erringen die Unabhängigkeit, jedoch ohne Nordirland. Das Land ist fortan geteilt. Irland und Nordirland als Teil des Vereinigten Königreichs.
In Nordirland stehen sich die katholischen Republikaner, die sich als Iren fühlen und die protestantischen Unionisten, die sich als Briten fühlen gegenüber.
1960er
Katholiken in Nordirland fordern Bürgerrechte ein – Straßenschlachten folgen.
1972
Bloody Sunday – London stationiert Soldaten in Nordirland, welche unbewaffnete Demonstranten erschießen.
Der Konflikt eskaliert – Die verbotene Untergrundorganisation IRA verübt zahlreiche blutige Anschläge.
1998
Es kommt zum Friedensabkommen. Zur Entspannung dient aber auch, dass alle Beteiligten in der EU sind. Es gibt offene Grenzen und für alle die gleichen Rahmenbedingungen.
Heizt nun der Brexit den Konflikt erneut an?