Es sind etliche Ordner. Dicke, vollgepackte Kladden. Eine Menge Wissen, das Noreen Czerny nun erbt. Seit 1. Januar 2018 ist sie die neue Teamleiterin der Wohnungswirtschaft, also der Kundenbetreuer. Waltraud Gaulke, die diese Aufgabe jahrelang übernommen hatte, ist in den Ruhestand gegangen. “Ich freue mich auf die neuen Aufgaben”, sagt Noreen Czerny, “auch wenn sich nicht so viel ändern wird.” Sie bleibt die Ansprechpartnerin fürs Frauenburgkarree und die Mieter in ihren derzeit 330 betreuten Wohnungen. Weil sie weiter ein Ohr an der “Basis” haben will. Aber Dinge wie Absprachen bei Bauvorhaben und das Absegnen der Rechnungen kommen als Teamleiterin eben hinzu. “Es ist toll, voranzukommen. Da hat sich das vierjährige Studium gelohnt.” Die 41-Jährige ist Diplom-Wirtschaftsingenieurin in der Immobilienwirtschaft, hat fünf Jahre in Baden-Württemberg gearbeitet, bevor sie mit Mann und drei Kindern zurück in die Heimat gekommen ist. Seit 2012 ist sie nun bei KommWohnen. Und es war damals kein leichter Start, weil sie mitten in der Zeit der großen Abzonung in Königshufen ihren Job begonnen hat. Heute kann sie lachen über ihre Sorgen, wie das alles jemals zu schaffen sei.
An den Trubel von damals kann sich auch Waltraud Gaulke noch gut erinnern. Das sei eine der größten Herausforderungen überhaupt gewesen. Waltraud Gaulke ist das, was man fast als Inventar bei KommWohnen bzw. WBG bezeichnen könnte. Seit 1989 ist sie im Unternehmen, hat als Gruppenleiterin im Lagerwesen begonnen, bevor sie erst die Betriebskostenabrechnungen und später die Teamleitung der Kundenbetreuer übernommen hat. Auch Ausbilderin war sie zehn Jahre lang sowie Betriebsrätin. Sie schaut gern auf die vielen Jahre zurück und geht mit einem großen Stück Wehmut. “Die Zusammenarbeit in unserem Team war immer toll.” Andererseits freut sie sich auf mehr Freizeit. Mehr Zeit für Sport zum Gesundbleiben und für Erlebnisse mit den vier Enkeln, die alle in Görlitz leben. Sie hat sich bei Reisen in Italien und Amsterdam verliebt und will noch mehr Zeit dort verbringen. “Langweilig wird mir sicher nicht.”
Damit wird Noreen Czerny auch nicht kämpfen müssen. Nach Feierabend engagiert sie sich beim Postsportverein, betreut das Kinderschwimmen, nimmt mit der ganzen Familie an Schwimmwettkämpfen oder gar Triathlons teil. Der Ausgleich zum Büro ist ihr wichtig. Zumal der Kopf dann auch richtig frei ist für die neuen Aufgaben.