Das beschwerliche Klettern über den Badewannenrand, die Angst zu stürzen: Wenn die tägliche Hygiene altersbedingt immer schwerer fällt, lohnt eine Nachfrage bei der Pflegeversicherung. Denn diese kann mit einem finanziellen Zuschuss helfen, wenn der Umbau des Badezimmers notwendig wird – egal, ob es sich um eine Mietwohnung oder Wohneigentum handelt. Voraussetzung ist jedoch ein Pflegegrad. Dabei reicht bereits Stufe 1 aus, weil die Pflege bei Bedarf generell erleichtert werden soll, um die Betreuung zuhause langfristig zu ermöglichen.
Ist ein Pflegegrad vorhanden, muss bei der Krankenkasse ein sogenannter Antrag auf Verbesserung des individuellen Wohnumfelds gestellt werden. Mit dem Bescheid geht’s zu KommWohnen als Vermieter, wo der gewünschte Umbau detailliert besprochen wird, auch mit einem Besuch vor Ort mit den entsprechenden Handwerkern. Auftraggeber für die Arbeiten ist dann direkt der Mieter, er muss auch die Rechnung der Handwerksfirmen bezahlen und sich das Geld vorher oder nachher bei der Pflegekasse holen. Der maximale Zuschuss für einen solchen Umbau ist bei allen gesetzlichen Pflegekassen gleich: 4.000 Euro. Das reicht für den Einbau einer bodengleichen Dusche mit allen begleitenden Arbeiten.
Der Umbau selbst dauert ungefähr eine Woche. Die alte Dusche oder Badewanne wird aus- und die neue Dusche eingebaut. Der Zuschuss der Versicherung deckt auch das Fliesen des betreffenden Bereichs und das Verlegen der Leitungen ab – mehr jedoch nicht. Wer auch ein anderes Toiletten- oder Waschbecken möchte, muss die Kosten dafür selbst tragen. Das geschieht üblicherweise über eine Mieterhöhung, die 11 Prozent der Umbaukosten beträgt, die sogenannte Modernisierungsumlage. Sie wird durch zwölf Monate geteilt und dauerhaft auf den bisherigen Mietpreis aufgerechnet. Erfahrungsgemäß entscheiden sich die meisten Mieter gleich zum kompletten Umbau des Badezimmers. Dann ist es für die kommenden Jahre modern und den veränderten Ansprüchen des Mieters vollständig angepasst.
Nachteil: Der Einbau einer bodengleichen Dusche betrifft auch den Nachbarn unter der eigenen Wohnung. Denn die Handwerker müssen leichte Veränderungen an der dortigen Zimmerdecke vornehmen, um den Abfluss der bodengleichen Dusche einbauen zu können. Das ist nicht erheblich, bringt aber für rund eine Woche stundenweise Handwerkerarbeit und Dreck mit sich. Vorteil: Wer seinem Nachbarn zuliebe einem solchen Umbau zustimmt, bekommt von KommWohnen finanzielle Vorteile, wenn auch er selbst Umbauten im Badezimmer möchte.
Die Inanspruchnahme dieser finanziellen Unterstützung hat seit Einführung des neuen Pflegestärkungsgesetzes Anfang 2017 deutlich zugenommen, beobachten Pflegeberater von Krankenkassen. Sie werden in ihrer täglichen Arbeit regelmäßig dazu befragt. Hinzu komme, dass auch der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MdK), der mit einem Besuch beim Pflegebedürftigen über die Vergabe von Pflegegraden entscheidet, häufiger als früher eine entsprechende Empfehlung ausspricht, heißt es. Die Chancen stehen also gut, mit einem Badumbau etwas mehr Selbstständigkeit im Alltag zurückzugewinnen. KommWohnen unterstützt Sie dabei gern.
Hier sind ein paar Beispiele aus verschiedenen Wohnungen vom möglichen Aussehen vorher und nachher: