Sind wir nicht alle ein bisschen schräg? Das gilt auch für Rechtsanwalt René Zich. Er hat lange Zeit sein selbst gekochtes und schön angerichtetes Essen fotografiert und in seinen Social-Media-Status gestellt. Und sich dann gefreut, wenn sich Freunde gratulierend zurückgemeldet haben. “Ich koche einfach gern”, sagt er, “sehr gern auch Hochwertiges.” Und das könne man dann ja auch mal zeigen, verrät er fröhlich.
Seine beiden Mitarbeiterinnen in seiner Kanzlei am Postplatz würden jetzt wahrscheinlich nicken. Bis zu dreimal in der Woche dürfen sie nämlich mitgenießen. René Zich kocht zuhause vor, Kleineres auch mal komplett in der kleinen Kanzleiküche. Und dann wird mittags gemeinsam gegessen. Spaghetti Carbonara sind der Renner, auch Nudeln mit Pesto und Süßkartoffel-Erdnusssuppe. Das ist nicht so sehr eine teambildende Maßnahme als eher Folge einer langen freundschaftlichen Zusammenarbeit.
Seit 30 Jahren die Hauskanzlei
Und manchmal ist auch KommWohnen Thema am Mittagstisch. Denn diese Kanzlei vertritt unser Unternehmen schon seit vielen Jahren als Rechtsanwalt. Seit 1992 schon, um genau zu sein. Damals noch als Büro Dr. Jennissen und Partner. Der Standort war genau derselbe. Das Görlitzer Büro war ein Teil eines Kanzleienverbunds mit weiteren Standorten in Köln, Hamburg und Berlin. Alle sind auf Immobilienrecht spezialisiert. René Zich ist seit 2001 dabei, seit Anfang 2022 ist das Görlitzer Büro ausgegliedert und Zich als Einzelanwalt tätig.
Und anscheinend braucht er den großen Rahmen auch nicht mehr. Bereits zum zweiten Mal in Folge hat er jetzt Post vom Magazin Focus bekommen. Er ist wieder auf der Liste der Topanwälte Deutschlands vertreten. In Görlitz und Umgebung bis Dresden ist er damit laut Liste der Einzige im Miet- und WEG-Recht (Wohnungseigentum). “Das freut mich natürlich”, sagt der 48-Jährige. “Auch wenn die beste Werbung die Mundpropaganda bleibt.” Er lege schon seit langem großen Wert darauf, dass sich die Mandanten in seiner Kanzlei wohl und gut betreut fühlen. Die Focus-Liste entsteht durch Anrufe des Magazins bei Berufskollegen, die Empfehlungen aussprechen sollen, erklärt er. “Und zwei oder drei Mandanten haben mich auch mal auf diese Liste aus dem vorigen Jahr angesprochen.” Die aktuelle Ausgabe erscheint erst im September offiziell. Nur die Prämierten haben bereits Post bekommen. Und vielleicht finden die zugehörigen Urkunden nun – angesichts des doppelten Erfolgs – vielleicht doch den Weg an die Bürowand.
Gerichtsgebäude statt Blut
René Zich ist in Boxberg aufgewachsen und lebt in Rothenburg. Studiert hat er in Dresden und Speyer. Eigentlich war ein Medizinstudium ursprüngliches Ziel. Aber bei den Einstellungstests wurde schnell offenbar, dass René Zich kein Blut sehen kann. Geschweige denn gebrochene Knochen und offene Wunden. “Es war trotzdem interessent, den Eignungstest mitzumachen.”
Also Jura. Keinerlei Vorbelastung durch die Familie, niemand aus dem Rechtswesen im Freundeskreis. René Zich lacht. “Ich fand den Beruf durch die Anwaltsserie Liebling Kreuzberg mit Manfred Krug spannend. Habe zu spät gemerkt, dass die Realität wenig damit zu tun hat.” Egal: Bis zur Rente möchte er jetzt trotzdem weitermachen. Görlitz ist heute Stätte des Tuns wegen der Nähe zu Amts- und Landgericht. Und das tägliche Pendeln nach Rothenburg kann er ja gut nutzen fürs Ausdenken neuer Kochrezepte…