Im Jahr 2014 machte Vodafone Kabel Deutschland KommWohnen ein Angebot für den Ankauf des in den KommWohnen Objekten verlegten Kabelnetzes (sogenannte Netzebene 4). Aufgrund des bevorstehenden Auslaufens des Signalliefervertrages wollte Vodafone Kabel Deutschland sich mit dem Erwerb dieser Netzebene 4 für die Zukunft die Hoheit für die Vermarktung von Mediendienstleistungen in den KommWohnen Objekten sichern.
Da KommWohnen in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen mit dem Partner Vodafone Kabel Deutschland gesammelt hatte, stand dem vorgeschlagenen Verkauf der Netzebene 4 grundsätzlich nichts entgegen. Doch auch wenn der Kreis der möglichen Kabelnetzbetreiber in Sachsen sehr überschaubar ist, wollte KommWohnen aber mit einem weiteren leistungsfähigen Anbieter Gespräche führen, um einen Vergleichsmaßstab für das Angebot von Vodafone Kabel Deutschland zu erhalten.
Obwohl in der Vergangenheit Gespräche mit Vodafone Kabel Deutschland sowie der Telekom über die Erschließung von Görlitzer Rand- und auch Innenstadtlagen immer wieder gescheitert waren, erschien die Telekom aufgrund ihrer Größe und Investitionskraft sowie ihrer jüngst geänderten Geschäftsstrategie ein interessanter Gesprächspartner zu sein.
Schnell stellte sich heraus, dass die Telekom ein großes Interesse hatte, sich durch eine Partnerschaft mit KommWohnen in Görlitz wieder stärker zu präsentieren.
Allerdings zeigte sich in den Gesprächen von Beginn an, dass die Geschäftsmodelle von Vodafone Kabel Deutschland und der Telekom erheblich voneinander abwichen. Dadurch unterschieden sich zu Beginn der Verhandlungen auch die Angebote in verschiedenen Details.
Aus Sicht der KommWohnen bestand nun die günstige Gelegenheit, dass in der Vergangenheit ungeliebte Erschließen von schlecht versorgten Rand- und Innenstadtlagen in die Verhandlungen mit aufzunehmen. Hier waren im Laufe der Gespräche schließlich beide potentiellen Partner bereit, sämtliche Liegenschaften von KommWohnen an das jeweils eigene Netz (Netzebene 3) anzubinden. Dass hierdurch das Anbinden benachbarter privater Objekte an schnelles Internet leichter möglich sein würde, ist schon in der Vergangenheit das Bestreben von KommWohnen gewesen und nun ein ausdrücklich gewünschter Nebeneffekt dieser Verhandlungen. Wie auch in vielen anderen Aktivitäten von KommWohnen erkennbar (Probewohnen, Begrüßungspaket, etc.), sollte hierdurch die Ausstrahlung des Wohn- und Dienstleistungsstandortes Görlitz in seiner Gesamtheit verbessert werden.
In den Gesprächen mit beiden Partnern wurde deutlich, dass erhebliche Investitionen in die Übertragungstechnik notwendig sein würden. Dies liegt an der stetig fortschreitenden technischen Entwicklung und der damit verbundenen steigenden Kapazitätsanforderung an die Netze.
Eine Steigerung der in Teilbeständen deutschlandweit einmalig günstigen Kabelgebühren war unvermeidlich. Nachdem KommWohnen Preise aus anderen Wohnungsgesellschaften zum Vergleich herangezogen hat, legte KommWohnen einen Höchstpreis für die späteren Kabelgebühren fest.
Die jetzt in Görlitz für alle Bestände ausgewiesenen 6,82 € Grundgebühr für das Kabelfernsehen wurden für einen Zeitraum von 15 Jahren verbindlich vereinbart. Im Vergleich hierzu zahlt ein einzelner Vertragspartner aktuell bei Vodafone Kabel Deutschland im Tarif Vodafone Basic TV 18,99 Euro. Bei der Telekom ist der reine Kabelanschluss für Einzelhaushalte gar nicht erhältlich. Für den Trippleplayanschluss (Kabelfernsehen, Telefon, Internet 200 MBit) zahlt man bei der Telekom 49,95 Euro.
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