(von Tom Kubitz)
Am Mittwochvormittag fielen auf der Heilige-Grab-Straße endlich die Sichtblenden, und die Sonnenstrahlen brachten Leben in die Szenerie. Was ist zu sehen? Ein Fahrrad liegt lieblos im Laub, eine Figur in Polizeiuniform und ein wachsamer Hund observieren die abgesperrte Umgebung und ein Kollege der Spurensicherung waltet seines Amtes. Ein Fenster weiter kommt jede Hilfe zu spät. Ein Tatortreiniger ist bereits eingetroffen und mischt seine Chemikalien. Ein Hauch von Wolfsland im Schaufenster.
bao GmbH als Sprungbrett
Diese “Schlaufenster” sind eine einmonatige Arbeit von zehn Jugendlichen und der bao GmbH, einem ostsächsischen Dienstleister für Bildung, Arbeit und Orientierung. Das Projekt auf der Heilige-Grab-Straße 68 wurde sowohl von der Polizeidirektion Görlitz als auch von uns unterstützt (Foto oben: Michaela Böttcher von der Nachwuchswerbung der Polizeidirektion Görlitz, Silke Linke und Dana-Liane Wobst von der bao).
Die bao GmbH ist bestrebt Jugendlichen zu helfen, im Ausbildung und Arbeit Fuß zu fassen. Dana-Liane Wobst und Silke Linke vom Görlitzer Standort der bao machen das mit gestalterischen Arbeiten. Sie stellen gemeinsam mit den jungen Menschen in leeren Schaufenstern Berufe dar. Dabei wird natürlich Fingerfertigkeit und Phantasie abverlangt. „Der Spürhund besteht zum größten Teil aus Styropor und einer alten Decke”, erzählt einer der beteiligten Jugendlichen. “Zum Befestigen war Panzertape mein bester Freund.“ Dabei befassen sich die Heranwachsenden mit dem Alltag der passenden Berufe und kommen so vielleicht auch auf den Geschmack, ihren Weg in diese Richtung einzuschlagen.
Weitere Projekte geplant
KommWohnen stellt den 18- bis 27-Jährigen für ihr Projekt Schaufenster aktuell leerstehender Gewerberäume zur Verfügung. Nicht nur auf der Heilige-Grab-Straße sind Schlaufenster zur beruflichen Orientierung zu entdecken. So gibt es zum Beispiel auf der Emmerichstraße das Handwerk des Schneiders und im weiteren Stadtgebiet andere Berufsklassen zu bestaunen. Und Dana-Liane Wobst plant schon weiter: „Demnächst sollen auf der Zeppelinstraße und am Fischmarkt weitere Berufsgruppen dargestellt werden.“ Welche das sind, möchte sie noch geheim halten.
Kleine Präsente zum Dank
Zum Abschluss der Eröffnung bekamen die Unterstützer gestaltete Überraschungstüten. Diese passten natürlich zum Thema Kriminalistik. So durften eigens verfasste Krimigeschichten mit selber hergestelltem Buchblock nicht fehlen. Durch die vielschichtigen Aufgaben konnte jeder der Jugendlichen seine Stärken einfließen lassen und somit ein wichtiger Teil des Gesamtwerkes werden.