Am Sonnabend führt der Görlitzer Adventskalender in den Hafen Görlitz. Unser Hafencafé ist das 11. Türchen. Was für eine große Freude, dabei sein zu können – eigentlich.
Eigentlich wollten wir den Besuchern einen Live-Auftritt des Shanty-Chors Görlitz schenken. Die Sänger passen in den Hafen, wie kaum eine andere Musikgruppe. Wir haben den Chor vor mehreren Wochen bei der Probe besucht und alles abgesprochen. Ein unglaublich netter Kontakt, wir haben uns sehr auf die gemeinsame Aktion gefreut.
Eigentlich sollte das Lichtel mit einem Boot durchs Hafenbecken zum Café gefahren werden. Wir hatten zu unserer Begeisterung schon eine Zusage der DLRG.
Und eigentlich wollten wir an unserem Türchentag zu Punsch und Weihnachtsgebäck einladen. Eigentlich sollte es ein geselliger Nachmittag am See werden.
Eigentlich.
Denn uneigentlich leben wir leider in Zeiten, in denen man Treffen mit vielen Menschen nicht forcieren sollte. In denen man nicht guten Gewissens Anlaufpunkte in der Öffentlichkeit schaffen kann in der Hoffnung, viele Gäste auf einmal begrüßen zu können. Abstand lautet das Gebot der Stunde. Die Organisatoren des Görlitzer Adventskalenders haben das früh erkannt und noch vor Beginn der Aktion den zeitlich festen Auftritt des Lichtels gestrichen. Stattdessen sollen die Menschen dreieinhalb Stunden Zeit haben, um das jeweilige Türchen des Tages aufzusuchen. Eine Entscheidung, um an der Aktion festhalten zu können. Um nicht noch mehr Weihnachtsideen nach der Absage des Schlesischen Christkindelmarktes zu streichen. Um den Menschen wenigstens etwas weihnachtliche Vorfreude zu bescheren.
Besucherzahl ist ungewiss
Und doch ist es eine Entscheidung, die uns nicht weit genug greift. Denn trotzdem kann es sein, dass zu viele Menschen auf einmal zum Hafencafé kommen. Schon vor Wochen hatten wir entschieden, wegen der vorgeschriebenen 2G-Kontrollen in der Gastronomie statt des Cafés nur den Kiosk zu öffnen. Aber dort könnte sich schnell eine Schlange bilden, wenn das Wetter toll ist und zu einem Spaziergang am See einlädt. Der Görlitzer Adventskalender hatte in der Vergangenheit sehr viele Fans. Wer weiß, ob die dann alle den Bummel durch die Natur mit dem Türchenbesuch verbinden? Es ist schließlich Wochenende.
Kurzum, das ist uns zu unsicher. Wir möchten niemanden gefährden, weder die Gäste noch unsere Mitarbeiter. Deswegen bleiben Hafencafé und Hafenkiosk am Sonnabend geschlossen. Es tut uns sehr leid, dass die Situation momentan keine andere Lösung ruhigen Gewissens zulässt.
Kommen Sie gern trotzdem vorbei. Erfreuen Sie sich an dem weihnachtlichen Flair im Café, an der beleuchteten Kulisse. Unsere Mitarbeiter haben extra fürs Adventskalender-Türchen geschmückt. Unter der großen 11 findet sich ein QR-Code, der zur Internetseite des Kalenders führt. Für dort haben wir wie all die anderen Türchen ein kleines Video vorbereitet, das das Leben im Hafen Görlitz zeigt. Falls die Internetverbindung vor Ort zu schwach ist, können Sie sich gern ins WLAN des Hafencafés einloggen. Besuchen Sie doch danach unsere Ziegen auf der Halbinsel. Durch das fehlende Laub der Bäume sind sie derzeit oft gut zu sehen. Ziegenbock Balduin und seine Damen freuen sich immer über Besuch. Bitte nicht füttern, Streicheleinheiten sind aber erlaubt. Laufen Sie eine Runde um die Halbinsel. Genießen Sie den Blick auf den See, die Lichter in der Ferne.
Und kommen Sie uns im Frühjahr noch einmal besuchen. Wenn die Sonne wieder höher steht und wir all die Kontaktbeschränkungen hinter uns haben. Dann können wir die Sause hoffentlich nachholen.