Die Sächsische Zeitung Görlitz hat in ihrer Ausgabe vom 29./30. Juni einen Artikel “Hitze im Hafencafé” veröffentlicht. KommWohnen-Geschäftsführer Arne Myckert freut sich, dass das Angebot Resonanz in der SZ findet und das dortige Angebot offenbar ein Thema für die Görlitzer ist.
Herr Myckert, die SZ war am Wochenende ja wieder voll von KommWohnen…
Ja, da ist ein bisschen was über uns geschrieben worden.
Hat’s Ihnen gefallen?
Erstmal ist es natürlich schön, wenn KommWohnen wahrgenommen wird mit seinen Angeboten. Und wenn unser Engagement dazu führt, dass darüber gesprochen wird, ist das erstmal grundsätzlich was Positives.
Auch wenn der Artikel mit der Überschrift „Hitze im Hafencafé“ nicht sehr positiv war für KommWohnen?
Es passt ja in die Temperaturen, die wir gerade erleben. Ich denke, wir alle kämpfen bei der Hitze damit, einigermaßen fit durch den Tag zu kommen. Das gilt für alle Bereiche und wird in vielen Büros so sein, in Gärten, auf Balkonen. Dass sich die Frage der Temperaturen auch im Hafencafé stellt, ist ja nichts Ungewöhnliches. Wenn viele dort sind, sodass es dazu eine Wahrnehmung gibt und man darüber spricht, finde ich das nicht komisch.
Die SZ schreibt von 40 Grad Celsius im Hafencafé. Eine fast unglaubliche Zahl.
Also ich glaube, dass man die 40 Grad erreichen kann, wenn man die Fenster nicht verschattet. Da wir dort drin aber Mitarbeiter haben, sorgen die schon dafür, dass die Rollos heruntergezogen sind, wenn die Sonne stark ist. Ich habe an den vergangenen heißen Tagen bewusst zwei Geschäftstermine dorthin gelegt. Wir hatten die Alternative, draußen unter den Sonnenschirmen zu sitzen, wo ein leichter frischer Wind weht, aber eben die Sonne drumherum viel Wärme erzeugt. Oder uns eben ins Hafencafé zu setzen. Und wir haben uns bewusst für Letzteres entschieden. Es war dort durch die heruntergezogenen Rollos und den leichten Luftzug, der durch die offenen Türen kam, angenehm kühl. Noch nicht einmal 30 Grad sicherlich, auf jedenfalls ganz ganz weit entfernt von den 40 Grad, die in der SZ erwähnt wurden.
Dass die SZ öfter über den Hafen und das Café schreibt, ist also etwas Gutes?
Es zeigt auf jeden Fall, dass es dazu Emotionen gibt. Die gab’s vorher nicht, weil’s da auch das Gebäude noch nicht gab. Weil KommWohnen dort aktiv geworden ist, haben wir ein Angebot am See, was die Stadt und die Region facettenreicher macht. Und die SZ schreibt ja auch, dass das Hafencafé voll ist. Das ist auch unsere Wahrnehmung. Wir werden dort sehr frequentiert. Solch ein Angebot hat offensichtlich gefehlt, und wir scheinen damit den Nerv zu treffen.
Der Hafen an sich läuft derzeit gut. Es gibt so viele Schiffe im Hafen wie noch nie: 54 Liegeplätze sind vermietet. Auf was sind Sie denn am meisten stolz?
Wir sind im vorigen Jahr ja ins sehr kalte Wasser gesprungen. Wir hatten nie vor, selber Hafenbetreiber zu sein, genauso wenig wie Café- oder Kioskbetreiber. In Ermangelung von Alternativen haben wir es aber übernommen und uns im vergangenen Jahr ordentlich Mühe gegeben, Strukturen so zu entwickeln, wie sie unserer Vorstellung als KommWohnen auch in anderen Bereichen entsprechen. Dazu gehört, dass wir für die Einhausung der Trockenliegeplätze gesorgt haben. Die ToiToi-Toilettenhäuschen sind verschwunden, den Seglern steht der Sanitärtrakt zur Verfügung, wo ein ganz anderes Niveau ist. Und wir sind jetzt natürlich ganz anders präsent, weil das Hafencafé in dieser Saison an sieben Tagen in der Woche geöffnet hat. Über die Villa Ephraim sind wir auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten ansprechbereit. Es gibt eine eigene Internetseite mit allen wichtigen Hinweisen. Über diese Erreichbarkeiten können wir feststellen, wie die Nachfrage angestiegen ist. Und es macht uns natürlich miteinander stolz, dass wir jetzt mehr Boote im Hafen haben, als das jemals zuvor der Fall war. Denn das ist ja auch ein Leistungsnachweis.
Also genug Stoff, über den die SZ in den kommenden Wochen schreiben könnte.
Ich denke, das Thema Hafen und See bewegt die Menschen. Und eine Tageszeitung tut ja immer gut daran, sich Themen vorzunehmen, die die Menschen auch interessieren. Und wenn man sieht, wie viele Menschen an schönen, aber auch an weniger schönen Tagen den Weg ins Hafencafé finden, wie viele an den Booten vorbeiflanieren und mit Spannung zuschauen, wenn Boote festmachen oder ablegen, glaube ich, entspricht es dem Interesse der Menschen, wenn darüber auch berichtet wird.
Mit kleinen Ungenauigkeiten wie „Tauchritzer Hafen“ oder „Eröffnung im Februar“ können Sie gut leben?
Eine Tageszeitung muss natürlich möglichst schnell Berichte liefern, das ist kein Wochenmagazin. Und in der Geschwindigkeit passiert es wohl mal, dass sich ein Aspekt verschiebt. Die SZ hat ja selber schon berichtet, dass wir Ende des Herbstes 2018 aufgemacht haben, und so ist das auch richtig. Wir haben vorher schon intern Probeläufe gemacht mit Mitarbeitern und haben dann im Herbst 2018 geöffnet. Über die Feiertage hatten wir kurz geschlossen. Seit Januar läuft der Regelbetrieb, erst drei Tage pro Woche und ab April eben sieben Tage. Also deutlich vor dem Februar. Aber darum geht’s zum Schluss gar nicht. Es geht darum, dass die Menschen sehen, dass wir da sind im Hafen Görlitz und dass sie uns besuchen. Da weiß jeder schon selber genau, wie wir dort aktiv sind.
Bei Facebook gab es etwas Kritik am Servicepersonal im Hafencafé. Soll da etwas verändert werden?
Nein. Ich erlebe es gelegentlich auch bei meinen häufigen Besuchen im Hafencafé, dass Gäste sich hinsetzen und nach einer Zeit ärgerlich gehen, weil sie nicht gelesen haben, dass bei uns Selbstbedienung ist. Bei uns müssen die Gäste zum Tresen kommen und ihr Bestelltes dann auch selbst mit zum Tisch nehmen. Darauf weisen wir in den Karten hin, es sind auch Aufsteller dazu da. Aber diejenigen, die das nicht mitkriegen, haben das Gefühl, sie werden nicht wahrgenommen und sind dann ärgerlich. Das ist bedauerlich, und wir werden auch schauen, ob wir das an der einen oder anderen Stelle noch deutlicher herausstellen können. Aber wir können in einem Café mit doch sehr witterungsabhängigen Gästezahlen nicht auf 3 und auf 200 Gäste gleichermaßen vorbereitet sein. Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, auch um moderate Preise anbieten zu können, dass wir eben nicht Vollservice anbieten, sondern sich die Gäste selbst bedienen. Mein Eindruck ist, dass es am Anfang noch mehr gab, die das nicht mitgekriegt haben und deswegen verstimmt waren. Die ganz große Masse geht damit selbstverständlich um.
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