Der Container füllt sich. Alles, was nicht mehr benötigt wird, kommt auf den Müll. Schließlich soll es das CASUS schick haben am Werk I des früheren Bombardier-Geländes. Im Frühjahr wollen hier die Mitarbeiter des Forschungszentrums auf beiden Etagen einziehen. Sie erforschen zum Beispiel die Umwelt, Materialien und Krankheiten wie Krebs – komplexe Systeme, bei denen Unmengen von Daten vorliegen. Hier gilt es, clevere Wege für deren Auswertung zu finden. Kurz: Das CASUS betreibt datenintensive Systemforschung. Die bisherigen Räume am Untermarkt reichen nicht mehr. So kommen das Werk I und KommWohnen ins Spiel.
Derzeit sind Trockenbauer, Maler und Elektriker im Haus. Das Datennetz muss erweitert werden, weil das bisherige für die modernen Ansprüche nicht mehr ausreicht. Überall ziehen sich Kabel durchs Haus. Im Obergeschoss riecht es nach Farbe, wo die Maler die Fenster überarbeiten. Alles wird frisch renoviert. Ein gutes Dutzend Büros wird in der oberen Etage hergerichtet, dazu ein paar Nebenräume. Unten existieren ein Großraumbüro und weitere Zimmer, zum Beispiel für Workshops. Über 60 Arbeitsplätze gibt es bald im neuen Domizil. Zusammen mit den schon vorhandenen am Untermarkt hat das CASUS dann Platz für rund 100 Mitarbeiter.
Dr. Michael Bussmann, Gründungsbeauftragter des CASUS, braucht für sein schnell wachsendes Team zusätzlichen Raum für Arbeitsplätze: “Wir haben mittlerweile mehr als 70 talentierte Köpfe am CASUS zusammengebracht, aber am Untermarkt ist nur Platz für 35. Die digitale Abstimmung, wer vor Ort und wer im Homeoffice arbeitet, funktioniert aktuell bestens. Allerdings würden die meisten gern öfter im Institut arbeiten. Wissenschaft ist am Ende immer noch Teamarbeit – und das geht am besten, wenn der regelmäßige persönliche Austausch gewährleistet ist. Das beschränkte Platzangebot am Untermarkt 20 setzt uns hier Grenzen und wir sind daher sehr glücklich, dass wir bald über zusätzliche Büros verfügen. Der enge Austausch mit KommWohnen ermöglicht es uns, unsere Vorstellungen hier am Werk I umzusetzen und unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die dringend benötigten Arbeitsplätze zur Verfügung stellen zu können.”
Wer weiß mehr?
Übrigens: In dem Gebäude, das direkt an der Christoph-Lüders-Straße steht, hatte Bombardier bis 2016 Büros. Im Erdgeschoss befand sich zwischenzeitlich ein Impfzentrum. Dort ist manchen vielleicht eine große Skulptur in der Ecke aufgefallen. Das Heck eines Eisenbahnwaggons ist darauf zu erkennen. Details zur Geschichte konnten aber weder städtische Historiker noch frühere Bombardier-Mitarbeiter beisteuern. Vielleicht findet sich ja aber noch jemand, der mehr weiß…?