
Kollegen für einen Tag: Der 13-Jährige Luis Kretschmar und unser KommWohnen-Hausmeister Michael Kloppe arbeiten heute zusammen. Denn an diesem 4. Juli ist für alle sächsischen Schüler der siebenten Klassen “Genial sozial” angesagt. Das ist ein Aktionstag, bei dem die Schüler für den guten Zweck arbeiten gehen. Und Hausmeister Kloppe hat sich für seinen Helfer einen abwechslungsreichen Tag ausgesucht. Die beiden haben Aushänge verteilt, Türen eingestellt, ein Briefkastenschloss eingebaut, waren im Baumarkt einkaufen, haben ein Taubennetz befestigt und Putz von einer beschädigten Hausflurwand abgehackt. “Das macht Spaß”, sagt Luis Kretschmar und greift wieder zum Werkzeug. Wäre das vielleicht ein Job für später? Er zuckt mit den Schultern. Mal sehen. Ein Tag ist nicht viel.
Kompletter Lohn wird gespendet
Bis zum frühen Nachmittag sind die beiden im Einsatz. Geld bekommt Luis selbst dafür nicht, sein kompletter Lohn wird gespendet. Aber die Melanchthon-Oberschule, die er besucht, erhält ein Drittel des Betrags, den all ihre Schüler heute erwirtschaften. Klassenkameraden von Luis sind dafür Supermarktregale einräumen oder beim Fahrradhändler aushelfen. Für welches Projekt dieses Geld dann ausgegeben wird, weiß er noch nicht. Doch es wird sich bestimmt etwas Schönes finden. Jetzt stehen erstmal die Sommerferien vor der Tür.
(Schlaubergerwissen: Genial sozial ist ein Projekt der Sächsischen Jugendstiftung aus Dresden. Schülerinnen und Schüler arbeiten an einem zentral vorgegebenen Tag und spenden ihren Lohn an soziale Projekte in Sachsen und weltweit. 30 Prozent des Betrages einer Schule fließen in eigene soziale Projekte an der Schule oder im Schulumfeld. Der größere Teil des erarbeiteten Geldes geht an Projekte der Entwicklungszusammenarbeit für junge Menschen in ärmeren Ländern. Arbeitgeber kann an diesem Tag jeder sein. Meist erledigen die Schüler einfache Hilfstätigkeiten und bekommen einen (ersten) Einblick in Berufsfelder. Im vergangenen Jahr haben sich ca. 22.000 Schülerinnen und Schüler von 222 Schulen beteiligt. Dabei kamen etwa 500.000 Euro zusammen. Die Aktion gibt es in Sachsen seit 2005.)