Auch in diesem Jahr konnte KommWohnen Klaus Nakielski vom IBB Dortmund und seine Reisegruppe auf Motorrädern in Görlitz begrüßen. Den Osten “erfahren” – so der Titel der Bildungsreise. Und genau das tat die zwölfköpfige Gruppe aus Nordrhein-Westfalen, Hessen und dem Havelland. Die Reisenden machten auf ihrer siebentägigen Tour durch Brandenburg und Ostsachsen an einigen Stationen Halt. Die Stationen waren unter anderem Cottbus, Eisenhüttenstadt, Hoyerswerda, Bautzen, der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau und das Haus Schminke in Löbau. Doch was ist ein Bildungsurlaub? In 14 von 16 Bundesländern – außer Sachsen und Bayern – haben Arbeitnehmer die Möglichkeit, diese besondere Form des Urlaubs wahrzunehmen. Im Fokus soll die berufliche oder politische Weiterbildung stehen. Mit Außnahme des Saarlandes gehen alle Landesgesetze von einer bezahlten Freistellung von fünf Tagen aus.
Am letzten Tag vor der Abreise hieß das Ziel Görlitz. KommWohnen-Geschäftsführer Arne Myckert begrüßte die Bildungsurlauber und Bildungsurlauberinnen im Saal der KommWohnen-Geschäftsstelle und erzählte etwas zum Unternehmen, zu Bauprojekten und Sanierungsmaßnahmen. Aus einer Präsentation entwickelte sich eine interessante Gesprächsrunde. Die Teilnehmer des Bildungsurlaubes hatten viele Fragen.
Kurze Stadtrundfahrt folgte
Anschließend führte unser Mitarbeiter der Bautechnik, Lars Wiesner, die Motorradkolonne durch die Stadt. Es ging zwar nicht über die Route 66, aber die Uferstraße bot vermutlich ein konkurrenzfähiges Panorama. In Sachen Tempolimit ging die Uferstraße in Görlitz aber als klarer Verlierer vom Feld. “Das Tempolimit von 20 km/h auf der Uferstraße bringt einen Motorradfahrer schon an seine Grenzen”, sagte Klaus Nakielski. Sicherheit und Stabilität sind beim langsamen Fahren eines Motorrades das Stichwort. Aber Lars Wiesner hatte da Profis im Schlepptau. Entlang der Rothenburger Straße ging es über die Schlesische Straße nach Königshufen. Dort hat KommWohnen in der Vergangenheit Wohnblöcke abgezont und modern saniert. Einige Blöcke verfügen über Mietergärten. Auch das ist ein Alleinstellungsmerkmal in Königshufen und sollte den Bildungsurlaubern nicht vorenthalten werden.
Führung durch das Werk I
Am neuen Standort des Forschungszentrums Casus hieß es für die Biker dann absteigen. Dort führte Lars Wiesner, der selbst auch gern auf seinem Motorrad die Lande erkundet, durch den Gebäudekomplex des früheren Werks I. In der ehemaligen Kantine der Waggonbauer verdeutlichte er die Pläne für diese Räumlichkeiten. Dort wird der Kulturbrücken e.V. mit seinem Cyrkus-Projekt einziehen.
Im Anschluss führte der Weg in die gegenüberliegende Rabryka, und vor der Basilika endete dann die Tour. Auch unser Mitarbeiter Lars Wiesner kam voll auf seine Kosten. So konnte er neben seinen Erklärungen rund um das Projekt Casus auch über Motorräder fachsimpeln. “Da sind ein paar schöne Maschinen dabei gewesen”, resümiert er später.
Letzte Bildungsreise im Osten
Klaus Nakielski offenbarte, dass dies die letzte Bildungsreise in dieser Form in den Osten war. “Nach 18 Jahren kenne ich nun auch jede Bundesstraße hier”, meinte er scherzhaft. Aber irgenwann gehe alles vorüber. Das Interesse sinke, weniger am Osten, eher am Motorradfahren. “Die Motorraddfahrer sterben aus”, stellt er fest. Und meint schmunzelnd: “Wenn eine Gruppe Motorradfahrer die Helme abnimmt, hat die eine Hälfte weiße Haare und die andere Hälfte gar keine Haare.”
Aber er zieht stolz sein Fazit. Ihm hat es in den 18 Jahren immer Freude bereitet, und er hat das Gefühl, dass das seinen Mitreisenden ebenso erging. “Als Alleinreisende hätte man gar nicht die Möglichkeit, in solche Gepräche zu kommen”, fügte eine Mitreisende hinzu. Schaute man zudem in die Gesichter der Runde, ist Nakielskis Gefühl wohl Recht zu geben.