Derzeit ist aus Seglerkreisen etwas Unzufriedenheit mit den Abläufen im Hafen Görlitz zu hören. KommWohnen arbeitet ständig an Verbesserungen, hatte dabei jedoch von Anfang an das Zeitproblem. Grund ist der sehr kurze Zeitraum von nur einer Woche für die Vorbereitung der Hafenübernahme ab 1. April. Termin der einvernehmlichen Vertragsaufhebung zwischen der Marina Görlitz UG als bisherigem Hafenbetreiber und KommWohnen war der 23. März. Eigentlich wäre der laufende Vertrag bis zum Saisonende 2019 gültig gewesen.
Slippen ohne Vertrag
KommWohnen-Mitarbeiter sind nach der vorzeitigen Aufhebung so schnell es ging mit wichtigen Akteuren im Hafen zusammengekommen, haben aber sicherlich nicht immer alle Fragen sofort klären können. Um den Start der neuen Segelsaison nicht unnötig hinauszuzögern, konnten die Bootseigner mit Dauerliegeplätzen aus der vergangenen Saison ihre Boote bereits ins Wasser lassen, obwohl sie noch keinen gültigen Vertrag mit KommWohnen hatten. Bis heute sind von 54 versandten Verträgen etwa 20 unterschrieben. Darum geht hier auch die dringende Bitte an alle anderen, die Verträge über Dauerliegeplätze schnellstmöglich unterschrieben nachzureichen – vor allem an diejenigen, die ihr Schiff bereits im Hafen Görlitz liegen haben.
Seit 1. Mai ist planmäßig der Kiosk im Hafengebäude geöffnet. Seitdem ist immer von mittwochs bis sonntags, jeweils 11 bis 19 Uhr, jemand von KommWohnen vor Ort und steht bei allen Fragen rund um den Hafenbetrieb zur Verfügung. Nicht geplant ist aus jetziger Sicht ein Extra-Hafenmeister, der jeden Tag ganztags vor Ort ist und sich um technische Dinge wie das Slippen und Kranen von Booten kümmert. Da Letzteres schon seit 2013 eigenständig von den Segelfreunden organisiert wird, besteht offenbar kein Anlass, dies über einen Hafenmeister zu organisieren.
“Manches ist nicht so gelaufen wie geplant und erwartet, was ärgerlich ist. Das werden wir jetzt nach und nach ändern”, sagt KommWohnen-Geschäftsführer Arne Myckert. “Unsere Vorlaufzeit für die Hafenbetreibung war äußerst kurz.”
Hafenbetreiber kann nicht fürs Segeln haften
KommWohnen kann als Hafenbetreiber keine Verantwortung für Bootseigner beim Segeln übernehmen. Der Berzdorfer See ist noch immer in LMBV-Eigentum und damit kein öffentliches Gewässer. Darüber hinaus liegt keine Schiffbarkeitserklärung vor. Somit segelt jeder auf eigene Gefahr – bei ruhigem Wetter genauso wie bei Starkwind wie vor kurzem an jenem Sonntag, als es auf dem See zum Kentern eines Schiffs kam. Das Vorhalten eines Seenotrettungsdiensts würde die Liegeplatzgebühren für Bootseigner exorbitant in die Höhe schnellen lassen.
Seit dieser Saison steht den Seglern der Sanitärbereich mit Toiletten und Duschen im Hafengebäude zur Verfügung, was den Komfort deutlich erhöht.
Aktuell ist der Bau von Landliegeplätzen mit einer festen Umzäunung in Vorbereitung. Das ist besonders für Jollen und kleine Boote interessant, die nicht immer im Wasser liegen sollen. Geplante Fertigstellung dieser Liegeplätze ist Mitte Juli.