Ab Herbst 2021 können Interessierte wieder zur Probe in Görlitz leben. Im Projekt „Stadt der Zukunft auf Probe – Ein Wohn- und Arbeitsexperiment für ein klimaneutrales Görlitz“ rückt ein neuer Aspekt in den Mittelpunkt. Die Teilnehmenden sollen Görlitz mit ihren Ideen und ihrer Expertise auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen. Dafür können sie die Stadt drei Monate lang als Wohn-, Arbeits- und Lebensort ausprobieren. Interessierte können sich bis 6. Juni 2021 bewerben.
Bis zum Jahr 2030 möchte die Stadt Görlitz klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt sie auf das große Engagement der Menschen vor Ort. Zugleich sollen aber auch Anregungen von außen dabei helfen, schnell zu nachhaltigeren Lebens- und Arbeitsweisen zu finden. Hier setzt das Projekt „Stadt der Zukunft auf Probe“ an. Es ermöglicht Interessierten ab Herbst 2021 bis März 2023 einen jeweils dreimonatigen Aufenthalt in Görlitz. Dafür stehen kostenfrei Wohnungen zur Verfügung. Unternehmen und Forschungseinrichtungen fungieren als Gastgebende für einen vorübergehenden Arbeitsaufenthalt. Außerdem stellen verschiedene lokale Initiativen Räumlichkeiten bereit, etwa für künstlerisch-kreative Aufenthalte.
Probewohnen in Innen- oder Altstadt
Wie in den vergangenen Staffeln des als “Probewohnen” gestarteten Projekts stellt KommWohnen die Wohnungen für die Teilnehmer zur Verfügung. Diesmal befinden sie sich Am Hirschwinkel, an der Schwarzen Straße und an der Zittauer Straße.
Die Teilnehmenden können und sollen ihren Aufenthalt in Görlitz nutzen, um sich im Rahmen ihrer Erwerbstätigkeit mit den Themen Klimaneutralität sowie nachhaltige Stadtentwicklung auseinanderzusetzen und ihr Wissen in die Stadt zu tragen. Dazu sind verschiedene Arbeitsmodelle angedacht: Praktika in Unternehmen, wissenschaftliche Gastaufenthalte, Start-Up-Aktivitäten bis hin zu Aufenthalten von freischaffenden Künstlern. „Das Projekt richtet sich an Personen, die sich beruflich bereits mit diesen Themen beschäftigen, etwa zu Klimaneutralität forschen, in Unternehmen an innovativen technischen Lösungen arbeiten, ein Start-up gegründet haben bzw. dies planen oder Aspekte nachhaltigen Lebens in ihrer kulturellen oder künstlerischen Arbeit aufgreifen“, erläutert Prof. Dr. Robert Knippschild vom Interdisziplinären Zentrum für ökologischen und revitalisierenden Stadtumbau (IZS) in Görlitz, der das Projekt leitet. „Wir bieten diesem Personenkreis die Möglichkeit, drei Monate kostenfrei in Görlitz zu leben und in dieser Zeit zur angestrebten Transformation hin zu einer klimaneutralen Stadt 2030 beizutragen.“
Das Projekt soll Aufmerksamkeit auf den Wohn- und Arbeitsstandort Görlitz lenken und zugleich untersuchen, wie es um die Chancen steht, qualifizierte Arbeitskräfte anzulocken, die die nachhaltige Entwicklung der Stadt mit vorantreiben können. Der Probeaufenthalt der potenziellen Zuzügler wird durch das IZS wissenschaftlich begleitet. Ziel der Begleitforschung ist es zu ermitteln, welche Anforderungen Städte wie Görlitz erfüllen müssen, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen. Was veranlasst sie, sich an bestimmten Orten und konkret in Görlitz niederzulassen? Was hindert sie möglicherweise daran, den Schritt nach Görlitz oder in eine andere Klein- oder Mittelstadt zu wagen? Und welche Rolle spielt dabei der Wandel zu nachhaltigeren Lebens- und Arbeitsweisen in diesen Städten?
Hinweise zur Bewerbung
Die Bewerbung erfolgt ausschließlich online über ein Formular auf der Internetseite. Im Juni/Juli 2021 erfolgt eine erste Auswahl und Information geeigneter Teilnehmer.
Informationen und Bewerbung bis 6. Juni 2021: http://stadt-der-zukunft-auf-probe.ioer.eu
Kontakt für Bewerber:
Sarah Hauck
Interdisziplinäres Zentrum für ökologischen und revitalisierenden
Stadtumbau (IZS), Görlitz
Telefon: +49 (0)3581 79 24-790
E-Mail: stadtderzukunftaufprobe@ioer.de
Hintergrund
Das Projekt wird im Rahmen der „Nationalen Stadtentwicklungspolitik“ vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI)/Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gefördert.
https://www.nationale-stadtentwicklungspolitik.de/
Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), vertreten durch das in Görlitz ansässige Interdisziplinäre Zentrum für ökologischen und revitalisierenden Stadtumbau (IZS), setzt das Projekt gemeinsam mit lokalen Partnereinrichtungen um. Neben KommWohnen sind darunter die Stadt Görlitz, der Kühlhaus-Verein, Casus, die Hochschule Zittau/Görlitz, die Stadtwerke Görlitz, Siemens Energy und weitere.
Informationen zur Auswertung der vergangenen Staffel gibt es hier.