
Kaum ist die alte Staffel von „Stadt auf Probe“ offiziell ausgewertet, gehen die Vorbereitungen für die nächste in den Endspurt. „Stadt der Zukunft auf Probe“ nennt sich das Projekt, das im Herbst 2021 starten soll. „Es wird diesmal einen starken thematischen Fokus auf Klimaneutralität geben“, sagt Robert Knippschild, Projektleiter beim Interdisziplinären Zentrum für ökologischen und revitalisierenden Stadtumbau (IZS). Diese Einrichtung unter dem Dach des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden führt seit Jahren die wissenschaftlichen Studien zum Probewohnen durch. Da Klimaneutralität auch ein großes Thema vom Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu ist, lag dieser Fokus nahe.
Für die Teilnehmer der nächsten Staffel bedeutet es, dass sie sich mit den Themen Klimaneutralität und nachhaltige Stadtentwicklung bereits auskennen sollten. „Das Projekt wendet sich an Freiberufler, Start-ups und Angestellte aus der entsprechenden Branche, die sich von ihrem Arbeitgeber für einen Aufenthalt in Görlitz freistellen lassen können“, so Knippschild. Das könne zum Beispiel im Rahmen eines Projekts sein oder als Vorfühlen für eine etwaige Niederlassung in Görlitz.
Nicht nur Ankommende werden untersucht, auch schon Dagewesene
Wer passt, dem winken ein dreimonatiger Aufenthalt in Görlitz in einer Probewohnung, die wie in den Vorjahren von KommWohnen kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Dazu soll es verschiedene Arbeitsmodelle geben. Von einem Praktikum in einem Unternehmen oder einer wissenschaftlichen Einrichtung über wissenschaftliche Gastbesuche bis hin zu Aufenthalten von freischaffenden Künstlern. Die Begleitforschung soll dabei sowohl die Betrachtung der Gäste als auch der aufnehmenden Stadtgesellschaft umfassen, heißt es. Auch das ist ein neuer Aspekt des Projekts.
Was bleibt wie bewährt, ist das Ziel, Menschen von auswärts nach Görlitz zu locken. Was muss ein Standort – im konkreten Fall eine Mittelstadt wie Görlitz – bieten, damit sich qualifizierte Arbeitskräfte dort niederlassen? Diesmal eben solche, die sich mit nachhaltigen Lebens- und Arbeitsweisen befassen. Im gerade beendeten Durchgang ging es um Freiberufler im erwerbsfähigen Alter, die hauptsächlich aus dem künstlerischen Bereich kamen.
Partner sind gefunden
Im Oktober soll die neue Runde starten. Das IZS arbeitet derzeit intensiv an der neuen Internetseite sowie an Werbemaßnahmen. Partner als Auftraggeber für die Gäste sind u.a. mit Siemens-Innovationscampus, Casus, Stadtwerke Görlitz und Hochschule Zittau/Görlitz bereits gefunden. Bis zum März 2023 soll der Projektdurchgang dann laufen.