Es wirkt noch etwas provisorisch. Aber was ist in diesen Tagen nicht provisorisch. Die Plexiglasscheibe ist an einen einfachen Holzrahmen geschraubt. Und sie erfüllt ihren Zweck. Sie bringt einen Schutz zwischen die Vorübergehenden und die Mitarbeiter unseres Servicebüros am Empfang. Einen Schutz gegen eine zu ungehinderte Verbreitung des Corona-Virus Covid-19. “Das war erstmal gewöhnungsbedürftig”, sagt Gerlind Görner-Horn vom Serviceteam. Aber ja, sie fühle sich sicherer. “Den Zwei-Meter-Abstand würde man nicht einhalten. Da müsste ich ja weit hinten stehen.” Und wie dann Autoschlüssel und Co. herausreichen? Kollegin Dorota Chuderska stimmt zu: Die Scheibe ist gut. Auch wenn ihr aufgefallen ist, dass alle auf beiden Seiten nun lauter sprechen müssen am Empfang.
Doch was heißt das in diesen Tagen schon, Empfang. Die KommWohnen-Geschäftsstelle ist seit 16. März für den Kundenverkehr geschlossen. Unsere Mieter, Kunden, Geschäftspartner und Mietinteressenten kommunizieren per Telefon und E-Mail mit uns. Persönliche Begegnungen sollen so selten wie irgend möglich stattfinden. Für die Mitarbeiterinnen in unserem Servicebüro heißt das vor allem eins: telefonieren. Das Telefon klingelt den ganzen Tag.
Gummihandschuhe in drei Größen
Zwischendurch kommen immer wieder Mitarbeiter an die Plexiglasscheibe. Um die Schlüssel für einen Dienstwagen zu holen, Unterlagen, Post, eine Flasche Wasser oder Wohnungsschlüssel. Dazu hin und wieder ein kurzer Plausch, was es Neues gibt. Vieles ist wie immer. Doch die Boxen mit den Gummihandschuhen in verschiedenen Größen gab es früher nicht. Genau wie das Fläschchen mit dem Desinfektionsmittel.
Anderes sorgt für ein Lachen. Die dicken Mineralwasserflaschen passen nicht zwischen Plexiglas und Tresen hindurch. Sie werden jetzt an den Seiten herausgereicht.
Generell ist es ruhiger als sonst am Eingang der KommWohnen-Geschäftsstelle. Die Tür öffnet sich nur mit Mitarbeiterausweis. Die Menschen, die noch vor zwei Wochen vor der geschlossenen Tür standen und die zweisprachigen Hinweiszettel über die Schließung lasen, sind selten geworden. Im Wartezimmer gegenüber sitzt niemand mehr. Die Flyer, die Werbung für Veranstaltungen machen, wirken wie aus einer anderen Welt. Und irgendwie sind sie das ja auch…
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