Seit einigen Wochen gelten im Landkreis Görlitz neue Sätze für die Kosten der Unterkunft (KdU), die Empfänger von Hilfen aus SGB II und SGB XII erhalten. Nur leider hat sich dadurch nichts verbessert. Die Mietpreise sind in den vergangenen 30 Jahren um 50 Prozent gestiegen, die Handwerkerkosten gar um 100 Prozent. Nur die KdU bewegen sich noch immer auf dem Niveau von Nachwendezeiten.
Die KdU setzen sich aus Grundmiete/Kaltmiete und kalten Betriebskosten zusammen. Zu diesen Betriebskosten zählen u.a. Schornsteinreinigung, Grundsteuer, Grünpflege, Müllabfuhr. Vermieter haben auf diese Kosten keinen Einfluss. Da auch die kalten Betriebskosten in den vergangenen Jahren gestiegen sind (laut Deutschem Mieterbund von 1,15 Euro auf 1,56 Euro/qm), bleibt nach den neuen KdU-Sätzen unterm Strich sogar noch weniger als zuvor. Für Vermieter ein großes Ärgernis, weil mit Kaltmieten von weniger als 4 Euro/qm keine adäquaten Wohnungen angeboten werden können – zum Leidwesen der Sozialhilfeempfänger.
Was sagen die Menschen dazu, die bald die Geschicke der Stadt Görlitz lenken wollen? Wir haben alle vier Oberbürgermeisterkandidaten befragt. Hier ist das Video.
Das Thema wird KommWohnen und andere Vermieter noch weiter beschäftigen. Einen etwas älteren Artikel zu dieser Problematik, der wegen des noch immer laufenden Gerichtsverfahrens gegen den Landkreis Görlitz nicht an Brisanz verloren hat, finden Sie hier.