Die Bereitschaftsdienste unserer Handwerkerfirmen verzeichnen eine wachsende Zahl von Anrufen zu Notfällen, die keine wirklichen sind. Darum geht eine Bitte an all unsere Mieterinnen und Mieter, bei Problemen genau zu prüfen, ob eine Alarmierung außerhalb unserer Geschäftszeiten nötig ist. Oder ob die Reparatur bis zum nächsten Tag warten kann. Denn die Bereitschaftsdienste der Firmen, den Sie auf Ihrem Havarieaushang im Treppenhaus finden, haben nach Feierabend keine Mitarbeiter im Büro, so wie es zum Beispiel bei der Feuerwehr der Fall ist. Sondern die Handwerker sind zu Hause und haben das Bereitschaftstelefon bei sich. Manche wohnen außerhalb von Görlitz, manche haben kleine Kinder, alle haben einen langen Arbeitstag hinter sich. Damit alle Seiten gut miteinander auskommen, listen wir ein paar Beispiele aus der Praxis auf, was Notfälle sind und was nicht.
Mit Augenmaß
Beispiel Heizung: Sollte es vorkommen, dass in einem Raum ein Heizkörper nicht oder nicht richtig warm wird, ist das kein Fall für den nächtlichen Bereitschaftsdienst. Wenn ein ganzes Haus einen Heizungsausfall verzeichnet und die Nacht eisekalt wird, hingegen schon.
Beispiel Waschbecken: Tropft es, ist das noch kein Notfall. Bitte stellen Sie einen Eimer unter das Leck und warten Sie bis zum nächsten Morgen mit dem Anruf. Alternativ kann nachts über den Hauptwasserhahn in der Wohnung das Wasser komplett abgestellt werden. Sprudelt Ihnen hingegen das Wasser aus einem Rohrbruch entgegen und steht schon überall auf dem Fußboden, ist ein Anruf richtig.
Beispiel Toilette: Läuft das Wasser nach dem Spülen noch etwas nach oder auch dauerhaft als Rinnsal ins Toilettenbecken, ist das kein Fall für den Bereitschaftsdienst. Gleiches gilt für einen Spülkasten, der nicht mehr funktioniert. Dann bitte eine Nacht mit Wassereimer nachspülen und morgens den Schaden melden. Rauscht das Wasser durchs Toilettenbecken, hilft auch hier das nächtliche Zudrehen des Hauptabsperrventils.
Beispiel Zimmerdecke: Wenn die Decke feucht ist, bitte zuerst beim Nachbarn obendrüber klingeln und nach der Ursache fragen. Ist dort niemand, treffen auch die alarmierten Handwerker niemanden an. Tropft es schon heftig von der Decke, ist ein Anruf dennoch richtig.
Oft sind es nur Stunden
Mitarbeiter von Bereitschaftsdiensten sagen gern: Wenn es mit Lappen, Schüssel oder Eimer zu bewältigen ist, ist es kein Notfall. Meist handelt es sich ja wirklich nur um ein paar Stunden, bis Hilfe ganz normal zu den Geschäftszeiten gerufen werden kann.
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